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Bericht: Alzheimer: Für Angehörige sind einige Stunden Entlastung

Vereine professionalisieren Hilfsangebot für Demenzkranke und Angehörige

Bericht Hilfsangebote(akö) Obwohl im Landkreis etwa 2000 Betroffene leben, ist über Demenz wenig bekannt. Gemeinsam besser informieren wollen die Alzheimer-Gesellschaft im Landkreis Gifhorn und der Seniorenverein Kümmern und so. Gestern stellten sie ihre neue gemeinsame Beraterin vor.

„Die Hemmschwelle ist noch ziemlich groß", erzählt Sozialpädagogin Ramona Grau, die bereits im Mai den Beratungsstuhl von der Ehrenamtlerin Beate Nowak übernommen hatte. Gerade im ländlichen Bereich sei der Nachholbedarf groß. Viele Angehörige scheuen sich davor, Hilfe anzunehmen.

„Die Kraft reicht aber nicht unendlich", weiß die Beraterin aus Gesprächen. Je eher seelische und körperliche Belastungen abgefedert würden, desto besser. Wenn der Damm erst einmal gebrochen ist dauern die Telefonate nicht selten „30 Minuten bis 1,5 Stunden".

Der Informationsbedarf reicht von Diagnostik und Krankheitsverlauf über finanzielle Aspekte bis zu Therapien und personelle Unterstützung. Die Vereine bieten außer einem Hausservice auch dienstags von 15 bis 17 Uhr eine offene Gruppe für Demenzkranke an.

„Für die .Angehörigen bedeuten einige Stunden Entlastung schon einem Mini-Urlaub", sagt Dr. Hannelore Demksi, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft. Die Kosten von 16 Euro pro Sitzung übernehmen bei Versicherten die Kasse. Ab Herbst ist auch im Nordkreis ein Gruppenangebot geplant.

Wegen der steigenden Lebenserwartung rechnen Experten künftig mit mehr Demenzkranken. Liegt das Risiko mit 60 Jahren noch hei vier Prozent, sind bei über 80 Jährigen schon 20 Prozent betroffen, weiß Vorsitzende Elisabeth Kruse-Schraknepper von Kümmern und So.


Quelle: Zeitung
Text: akö


 

Bericht Gifhorner Kurier: Kooperation ermöglicht neue Stelle

Schulterschluss für eine bessere Beratung

Gifhorner Kurier KooperationGIFHORN. Der Bedarf an Beratung und Pflege für Demenzkranke und deren Angehörige steigt deutlich. Um dem zu begegnen, arbeiten die Alzheimer Gesellschaft und der Seniorendienst „Kümmern und So“ nun enger zusammen.

Angestrebtes Ziel der beiden gemeinnützigen Vereine ist eine enge Vernetzung von möglichst vielen Pflegediensten und Beratungsstellen im Bereich der Altersdemenz. Zum einen sollen Betroffene durch eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Pflegeeinrichtungen gezielt und ortsnah vermittelt werden. Im Gegenzug erhalten die vermittelnden Stellen Informationen darüber, wie sich die Betreuung weiter entwickelt.

Ein anderer Aspekt ist das liebe Geld. Ehrenamtliche Vereine wie die beiden neuen Kooperationspartner können sich Angestellte meist nicht leisten. Gemeinsam sieht das schon anders aus: Durch den Zusammenschluss wurde es den Vereinen möglich, eine Teilzeitstelle für die Beratung zu finanzieren: Sozialpädagogin Ramona Grau steht ab sofort Demenzkranken und deren Angehörigen telefonisch zur Verfügung. Darüber hinaus können individuelle Termine auch per E-Mail vereinbart werden.

Bislang gab es nur einen wöchentlichen Beratungstermin. Graus Stelle ist Ausdruck der Kooperation, denn sie arbeitet zwölf Stunden wöchentlich für beide Einrichtungen.

Da für die Dementenpflege kaum Mittel aus dem Staatssäckel zu erwarten sind, die Situation für Demente und ihre Angehörigen künftig aber trotzdem weiter verbessert werden kann, bittet die Alzheimer Gesellschaft e.V. um Spenden.


Quelle: Gifhorner Kurier
Bild / Text: Kühlmeyer